
TI-Gateway – Auf einen Blick
- Erklärung: Das TI-Gateway ist ein zentral betriebener, softwarebasierter Zugang zur Telematikinfrastruktur, der die Funktionen eines klassischen lokalen Konnektors vollständig übernimmt, ohne Installation von Hardware vor Ort. Die Anbindung erfolgt sicher und zuverlässig über zertifizierte Rechenzentren, sodass sensible Gesundheitsdaten jederzeit optimal geschützt sind.
- Vorteile: Das TI-Gateway reduziert den technischen Aufwand, ermöglicht eine zentrale Wartung und bietet eine hohe Verfügbarkeit sowie maximale Sicherheit. Es ist ideal, um TI-Anwendungen wie das E-Rezept oder die elektronische Patientenakte (ePA) zu nutzen.
- Anwendungsbereich: Die Lösung eignet sich für Arzt- und Zahnarztpraxen, Apotheken, Pflegeeinrichtungen sowie weitere Leistungserbringer im Gesundheitswesen, die Anwendungen wie die ePA oder den Kommunikationsdienst KIM sicher einsetzen möchten.
- Umstieg: Der Umstieg vom bisherigen Konnektor zum TI-Gateway erfolgt planbar und mit nahtloser Anknüpfung an den Praxisbetrieb.
- Sicherheit: Das TI-Gateway erfüllt höchste Datenschutz- und IT-Sicherheitsstandards. Die verschlüsselte Datenübertragung und der geprüfte Betrieb in zertifizierten Rechenzentren gewährleisten, dass alle sensiblen Informationen vor unbefugtem Zugriff geschützt bleiben.
Definition: Was ist das TI-Gateway?
Das TI-Gateway ist der moderne, softwarebasierte Zugang zur Telematikinfrastruktur (TI). Statt Hardware vor Ort wird ein Highspeed-Konnektor in einem zertifizierten Rechenzentrum betrieben. Support, Updates und Betrieb übernimmt der Anbieter/Hersteller, wodurch die internen IT-Ressourcen deutlich entlastet werden. Das TI-Gateway ist somit die Weiterentwicklung des TI-as-a-Service-Modells.
Über eine sichere Verbindung zum Rechenzentrum erhalten Kunden direkten Zugriff auf zentrale Anwendungen und Gesundheitsdienste wie das E-Rezept, die elektronische Patientenakte, KIM oder künftig auch den TI-Messenger (TIM). Dank hoher Ausfallsicherheit und Stabilität steht der Zugang jederzeit zuverlässig zur Verfügung – eine zukunftsfähige Lösung im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung des Gesundheitswesens.
Das TI-Gateway ist nicht nur eine moderne Alternative zum bisherigen Konnektor, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung TI 2.0. Diese neue Ausbaustufe macht den TI-Zugang und den Empfang von Daten flexibler und hat das Ziel, künftig auf Hardware-Konnektoren zu verzichten. Mit dem TI-Gateway können Leistungserbringer diesen Übergang schon heute beginnen.
Voraussetzungen für die Nutzung des TI-Gateways
Das TI-Gateway verbindet die IT-Systeme einer medizinischen Einrichtung über eine gesicherte VPN-Verbindung mit der Telematikinfrastruktur. Die Anbindung erfolgt entweder über eine zertifizierte Hardware-Appliance oder ein Software-Modul, das den Zugang zu einem Highspeed-Konnektor im Rechenzentrum herstellt. Dort wird der Betrieb zentral überwacht, gewartet und abgesichert.
Für die Nutzung sind mehrere Komponenten notwendig:
- Elektronischer Heilberufsausweis (eHBA): Der eHBA dient der persönlichen Authentifizierung und wird bei den zuständigen Kammern oder zentral über das elektronische Gesundheitsberuferegister beantragt. Anschließend muss der Ausweis dann bei einem Vertrauensdienstleister (beispielsweise D-Trust) bestellt werden.
- Institutionskarte SMC-B: Die SMC-B-Karte identifiziert die Einrichtung innerhalb der Telematikinfrastruktur. Sie kann erst beantragt werden, wenn mindestens ein gültiger HBA vorliegt. Nach der Beantragung muss die SMC-B dann über einen Vertrauensdienstleister bestellt werden. Anbieter wie D-Trust oder medisign versenden die Karte nach Prüfung zusammen mit der PIN.
- E-Health-Kartenterminal: Zum Einlesen vom eHBA und der SMC-B ist ein stationäres Kartenterminal erforderlich, welches über eine Anbieterzulassung von der gematik verfügt.
- Kompatibles Primärsystem: Praxisverwaltungssysteme, Krankenhausinformationssysteme oder Pflegesoftware müssen kompatibel sein, von der gematik bestätigt und im ärztlichen bzw. zahnärztlichen Bereich zusätzlich von KBV oder KZBV zugelassen werden.
- VPN-Zugang: Beim TI-Gateway ist der VPN-Dienst bereits integriert, sodass kein separater Zugangsdienst beauftragt werden muss.
Sichere Anbindung an die TI in 3 Schritten
- Bestellung: Das TI-Gateway lässt sich papierlos über unseren Kunden-Shop beauftragen, unabhängig davon, ob erstmalig an die TI angeschlossen oder vom bisherigen Einbox-Konnektor gewechselt wird. Direkt im Anschluss wird über unser Terminbuchungsportal ein passender Installationstermin ausgewählt.
- Installation: Die Einrichtung erfolgt schnell und ohne zusätzliche Hardware, komplett per Fernwartung. Benötigt wird lediglich ein Softwareclient, der kurz nach der Bestellung bereitsteht. Über diesen wird die Verbindung zum Rechenzentrum hergestellt und der Nutzer sicher am Highspeed-Konnektor authentifiziert.
- Sicherheit: Das RISE-TI-Gateway wurde in enger Abstimmung mit der gematik und dem BSI entwickelt und zertifiziert. Jeder Nutzer erhält einen individuellen VPN-Zugang, ergänzt durch eine automatische Netzwerksegmentierung, die unbefugte Interaktionen ausschließt. Die Verbindung ist doppelt gesichert, durch ein starkes VPN und zusätzliche TLS-Verschlüsselung, und damit manipulationssicher. Die Highspeed-Konnektoren befinden sich in georedundanten Hochsicherheitsrechenzentren in Deutschland, die sowohl physischen Zugriff als auch Ausfälle wirksam verhindern.
Vorteile des TI-Gateways im Überblick
- Minimaler technischer Aufwand: Für den Betrieb ist kein eigener Konnektor vor Ort erforderlich, wodurch Neustarts oder manuelle Wartungsarbeiten entfallen. Die Verbindung zur Telematikinfrastruktur erfolgt vollständig über das Rechenzentrum.
- Zentrale Wartung & Service: Updates und Sicherheitsanpassungen werden automatisch eingespielt, ohne dass Eingriffe vor Ort notwendig sind. Das sorgt für eine hohe Verfügbarkeit und gewährleistet aktuelle Sicherheitsstandards aus erster Hand.
- Höchste Sicherheit: Sensible Gesundheitsdaten werden über geprüfte, verschlüsselte Verbindungen mit individuellem VPN-Zugang übertragen. Georedundante Rechenzentren schützen vor Ausfällen und unbefugtem Zugriff.
- Einfache Verwaltung: Ein einziger Vertrag mit dem TI-Dienstleister deckt Betrieb, Wartung und Sicherheit vollständig ab.
- Reibungsloser Wechsel: Der Umstieg vom bisherigen Konnektor oder anderen Systemen erfolgt planbar per Fernwartung mit nahtloser Anknüpfung an den Praxisbetrieb. Bestehende Komponenten wie Kartenterminals können weiter genutzt werden und behalten ihre volle Leistungsfähigkeit.
- Nachhaltigkeit: Durch den Verzicht auf zusätzliche Hardware sinken sowohl der Energieverbrauch als auch die Kosten. Außerdem entfällt der regelmäßige Hardwareaustausch, was die Umweltbelastung reduziert.
- Zukunftsfähigkeit: Das TI-Gateway ist bereits heute für TI 2.0 und Anwendungen wie den TI-Messenger oder digitale Identitäten vorbereitet.
Häufige Fragen und Antworten
Was ist das TI-Gateway?
Das TI-Gateway ist ein moderner, softwarebasierter Zugang zur Telematikinfrastruktur (TI). Im Gegensatz zu klassischen, lokalen Konnektoren erfolgt die Anbindung über einen Highspeed-Konnektor in einem ISO-27001-zertifizierten Rechenzentrum. Dadurch entfällt die Installation und Wartung vor Ort, während alle TI-Anwendungen stabil und sicher genutzt werden können.
Wer übernimmt die Kosten für die TI-Anbindung der Praxen?
Die Kosten für den TI-Anschluss werden in der Regel durch die zuständige Kassen(zahn)ärztliche Vereinigung (KZV) sowie über den GKV-Spitzenverband. Weiterführende Informationen zu den gesetzlich festgelegten TI-Finanzierungsregeln finden Sie hier.
Was ist ein TI-Zugang?
Ein TI-Zugang ermöglicht Leistungserbringern im Gesundheitswesen die sichere digitale Kommunikation und den Zugriff auf zentrale Anwendungen der Telematikinfrastruktur. Dazu gehören unter anderem der Austausch medizinischer Daten, der Zugriff auf elektronische Akten sowie die Nutzung digitaler Rezepte. Die Verbindung erfolgt verschlüsselt, in der Regel über einen VPN-Zugang, und unter Einhaltung strenger Datenschutzvorgaben.