Pflegeprozess nach Fiechter und Meier

Pflegeprozess nach Fiechter und Meier
Pflegeprozess nach Fiechter und Meier

Pflegeprozess nach Fiechter und Meier – Auf einen Blick

  • Definition: Der Pflegeprozess nach Fiechter und Meier ist ein strukturiertes, sechsstufiges Modell zur Planung, Durchführung und Evaluation pflegerischer Maßnahmen.
  • Ziel: Ziel ist es, eine bedarfsgerechte, individuelle und professionelle Pflege mit messbaren Ergebnissen sicherzustellen.
  • Phasen: Der Prozess umfasst die folgenden sechs Schritte: Informationssammlung, Pflegeprobleme erkennen, Ziele definieren, Maßnahmen planen, Pflege durchführen und evaluieren.
  • Nutzen: Das Modell schafft Transparenz, verbessert die Pflegequalität und fördert die interdisziplinäre Zusammenarbeit.
  • Digitale Pflege: In der Telematikinfrastruktur (TI) lassen sich alle Phasen des Prozesses digital dokumentieren und effizient abbilden, z.B. mit strukturierten Pflegeplanungs-Tools oder interaktiven Assessment-Modulen.

Definition: Was ist der Pflegeprozess nach Fiechter und Meier?

Der Pflegeprozess nach Fiechter und Meier beschreibt eine strukturierte Vorgehensweise und eine der wichtigsten Methoden, um Pflege systematisch, zielgerichtet und patientenorientiert umzusetzen.

Das von Monika Fiechter und Ursula Meier entwickelte Konzept dient Pflegefachkräften als praktischer Leitfaden im Berufsalltag. Es besteht aus sechs klar definierten Phasen, die aufeinander aufbauen – von der ersten Informationssammlung bis zur abschließenden Evaluation der Pflegeziele.

Ziel ist es, individuelle Pflegebedarfe präzise zu erkennen, geeignete Maßnahmen abzuleiten und die Qualität der Versorgung kontinuierlich zu sichern.

Durch die standardisierte Struktur lassen sich Pflegehandlungen heute auch digital abbilden. Das funktioniert mit TI-fähigen Dokumentationssystemen oder über die strukturierte Informationssammlung (SIS), die eine lückenlose Nachvollziehbarkeit und Leistungserbringer-übergreifende Zusammenarbeit ermöglicht.

Das Sechs-Phasen-Modell im Pflegeprozess nach Fiechter und Meier

Der Pflegeprozess nach Fiechter und Meier gliedert sich in insgesamt sechs systematisch aufeinander folgende Phasen (Sechs-Phasen-Modell).

Diese strukturierte Vorgehensweise ermöglicht es Pflegekräften, individuell angepasste Maßnahmen abzuleiten, wirksam umzusetzen und kontinuierlich auf ihren Erfolg zu prüfen. In der modernen Pflegepraxis lassen sich alle Phasen mithilfe von strukturierter Pflegeplanung auch digital abbilden.

Nachstehend die sechs Phasen im Überblick:

  1. Informationen sammeln (Pflegeanamnese): Zu Beginn werden alle relevanten Informationen und Daten zur gesundheitlichen, psychosozialen und biografischen Situation der pflegebedürftigen Person erfasst, beispielsweise über ein digitales Pflegeassessment.
  2. Pflegeprobleme erkennen (Pflegediagnose): Die gesammelten Daten werden analysiert und in konkrete Pflegeprobleme überführt. Diese stellen dann die Grundlage für die weitere Planung dar.
  3. Pflegeziele festlegen: Für jedes Pflegeproblem erfolgt die Festlegung von konkreten, realistischen Zielen. Diese folgen den SMART-Kriterien und können in digitalen Planungstools (z.B. in einer Pflegesoftware) verbindlich dokumentiert und nachverfolgt werden.
  4. Pflegemaßnahmen planen: Basierend auf den Zielen plant die Pflegekraft geeignete Interventionen. Diese können pflegerisch, medizinisch oder psychosozial sein und werden gemeinsam mit der betroffenen Person abgestimmt.
  5. Pflegemaßnahmen durchführen: Die geplanten Maßnahmen werden umgesetzt und kontinuierlich überwacht. Digitale Gesundheitsanwendungen unterstützen dabei, Abläufe zu dokumentieren und bei Bedarf zeitnah Anpassungen vorzunehmen.
  6. Pflege evaluieren: Zum Abschluss wird überprüft, ob die Pflegeziele erreicht wurden und welche Wirkung die Maßnahmen auf die Lebensqualität hatten. Falls nicht, wird der Pflegeprozess angepasst.

Ziele im Pflegeprozess nach Fiechter und Meier

Der Pflegeprozess nach Fiechter und Meier verfolgt das Ziel, Pflege individuell, ganzheitlich und auf hohem fachlichem Niveau zu gestalten, abgestimmt auf die jeweilige Lebenssituation der pflegebedürftigen Person.

Außerdem soll die Pflege messbar, nachvollziehbar und kontinuierlich überprüfbar sein. Genau hier setzt die digitale Pflegedokumentation an:

  • In modernen Pflegeeinrichtungen werden Ziele in der Pflege heute zunehmend mithilfe festgelegter Formulierungen und Strukturen digital und einheitlich dokumentiert.
  • Das schafft Transparenz, erleichtert die Zusammenarbeit mit anderen Leistungserbringern und trägt dazu bei, die Pflegequalität zu verbessern.

Die Zielsetzungen im Überblick:

  • Individualität: Die Pflege orientiert sich konsequent an den persönlichen Bedürfnissen, Ressourcen und Lebenszielen der betreuten Person.
  • Effizienz: Durch klare Zieldefinitionen und abgestimmte Maßnahmen werden Pflegeprozesse zielgerichtet und zeitsparend gestaltet.
  • Nachvollziehbarkeit: Pflegerische Entscheidungen werden dokumentiert und können bei Bedarf jederzeit überprüft oder angepasst werden.
  • Kontinuität: Die Pflegeplanung bleibt auch bei einem Wechsel des Personals oder der Versorgungsform erhalten.
  • Qualitätssicherung: Der Pflegeprozess basiert auf anerkannten Standards sowie aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und wird regelmäßig evaluiert. Ziel ist die kontinuierliche Verbesserung der Pflegequalität.

Warum ist der Pflegeprozess nach Fiechter und Meier so wichtig?

Der Pflegeprozess nach Fiechter und Meier schafft Struktur, Sicherheit und Transparenz für Pflegekräfte wie auch für Patientinnen und Patienten.

Die gesamte Versorgung wird transparenter und nachvollziehbarer. Pflege wird nicht dem Zufall überlassen, sondern basiert auf konkreten Beobachtungen, individuell formulierten Zielen und gezielten Maßnahmen. Dies fördert die Qualität der Pflege und stärkt ebenso das Vertrauen der betreuten Personen in die fachliche Kompetenz des Pflegepersonals.

Das Modell hat außerdem nicht nur praktische Bedeutung im Berufsalltag, sondern ist auch fester Bestandteil und Thema der Ausbildung im Pflegebereich. Auszubildende Pflegefachkräfte lernen früh, nach diesem Modell zu arbeiten und komplexe Pflegesituationen strukturiert zu erfassen und zu bearbeiten.

Durch den systematischen Ansatz entsteht ein professionelles Selbstverständnis, das Grundlage für verantwortungsvolles Handeln in der Pflege ist.

Wichtige Vorteile auf einen Blick

  • Strukturierter Ablauf: Pflegehandlungen basieren nicht auf Intuition, sondern auf nachvollziehbaren Prozessen.
  • Patientenzentrierung: Der Fokus liegt auf den individuellen Bedürfnissen und Lebenssituationen der Pflegebedürftigen. Das fördert Vertrauen und Wertschätzung.
  • Effizienzsteigerung: Pflegekräfte können Ressourcen gezielt einsetzen und pflegerische Maßnahmen effektiv priorisieren.
  • Verbesserte Kommunikation: Eine einheitliche Dokumentationsstruktur erleichtert die Kommunikation im Team und den Austausch zwischen verschiedenen Berufsgruppen im Gesundheitsbereich.

Digitale Anwendungen ermöglichen zusätzlich, alle Schritte des Pflegeprozesses TI-gestützt und standardisiert abzubilden. So wird aus einem theoretischen Modell ein praktisch umsetzbarer, digital dokumentierter Pflegeprozess mit messbaren Ergebnissen.

Die Durchführung der Pflege nach Fiechter und Meier

In der Pflegepraxis wird der Pflegeprozess nach Fiechter und Meier als zyklischer Ablauf umgesetzt. Das Modell bietet dem Pflegepersonal einen nachvollziehbaren Rahmen, um Pflegemaßnahmen individuell, systematisch und empathisch umzusetzen.

Die Durchführung beginnt bereits mit der sorgfältigen Informationssammlung bei der Aufnahme: Hier werden neben persönlichen Daten auch persönliche Lebensgewohnheiten, kulturelle Besonderheiten und das soziale Umfeld erfasst.

Auf Basis der erhobenen Informationen werden gemeinsam mit Patientinnen, Patienten und – wenn sinnvoll – auch mit Angehörigen individuelle Pflegeziele festgelegt. Daraus leiten sich gezielte Maßnahmen ab, die den konkreten Unterstützungsbedarf widerspiegeln.

Die Umsetzung erfolgt fachlich fundiert, ressourcenschonend und stets an den tatsächlichen Bedürfnissen orientiert. Alle durchgeführten Pflegehandlungen werden sorgfältig dokumentiert, regelmäßig bewertet und bei Veränderungen der Situation gezielt angepasst.

Häufige Fragen und Antworten

Welche Phasen des Pflegeprozesses gibt es nach Fiechter und Meier?

Der Pflegeprozess nach Fiechter und Meier besteht aus sechs klar definierten Phasen: Informationssammlung, Erkennen von Problemen, Festlegen von Pflegezielen, Planung der Pflegemaßnahmen, Durchführung der Pflege und Evaluation. Alle Phasen bauen logisch aufeinander auf und ermöglichen eine strukturierte, nachvollziehbare sowie patientenorientierte Pflege.

Warum ist der Pflegeprozess nach Fiechter und Meier wichtig?

Das Modell unterstützt Pflegekräfte, strukturiert und effizient zu arbeiten und dabei stets die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten im Blick zu behalten. Es verbessert die Qualität der Pflege, erleichtert die interdisziplinäre Zusammenarbeit und schafft eine verlässliche Grundlage für die digitale Pflegedokumentation innerhalb der Telematikinfrastruktur.

Wie wird der Pflegeprozess nach Fiechter und Meier in der Praxis angewendet?

In der Praxis wird der Pflegeprozess z.B. in ambulanten und stationären Einrichtungen umgesetzt: Pflegekräfte führen zu Beginn eine strukturierte Anamnese durch, definieren gemeinsam mit Patientinnen und Patienten Pflegeziele und planen konkrete Maßnahmen. Die Umsetzung wird digital dokumentiert, regelmäßig evaluiert und bei Bedarf angepasst.