Konnektor, Lebensdauer & Konnektortausch: Wie Praxen den Umstieg auf das TI-Gateway meistern

2.12.2025 2:30 PM

Konnektor, Lebensdauer & Konnektortausch: Wie Praxen den Umstieg auf das TI-Gateway meistern
Konnektor, Lebensdauer & Konnektortausch: Wie Praxen den Umstieg auf das TI-Gateway meistern

Konnektor & Konnektortausch – Auf einen Blick

  • Was macht ein Konnektor? Ein Konnektor stellt den sicheren Zugang zur Telematikinfrastruktur her und verbindet Praxissoftware, Kartenterminals und Smartcards über eine geschützte VPN-Verbindung, sodass sensible Gesundheitsdaten verschlüsselt übertragen werden.
  • Wofür wird der Konnektor benötigt? Er ermöglicht die Nutzung zentraler TI-Anwendungen und bildet damit die technische Grundlage für gesetzlich vorgeschriebene digitale Prozesse im Gesundheitswesen.
  • Warum ist der Konnektor sicherheitsrelevant? Durch integrierte Zertifikate, Kryptoprozessoren und regelmäßige Updates nach BSI-Vorgaben schützt der TI-Konnektor sämtliche Kommunikationsvorgänge zuverlässig vor Manipulation und unbefugtem Zugriff.
  • Wie haben sich Konnektoren weiterentwickelt? Konnektoren haben sich von lokalen Einbox-Geräten, die direkt in den Praxen betrieben wurden, über zentral verwaltete Rechenzentrumsvarianten hin zum TI-Gateway entwickelt, das als softwarebasierte Lösung ohne Hardware vor Ort auskommt.
  • Wann ist ein Konnektortausch erforderlich? Ein Konnektortausch wird erforderlich, sobald die Zertifikate des bestehenden Geräts auslaufen und kein sicherer TI-Zugang mehr möglich ist, weshalb Praxen idealerweise frühzeitig auf das TI-Gateway als dauerhaft nutzbare und wartungsarme Alternative umsteigen sollten.

Definition: Was ist ein Konnektor?

Ein Konnektor ist die zentrale Sicherheitskomponente der Telematikinfrastruktur. Er verbindet das interne Netzwerk einer Arztraxis, Apotheke oder Pflegeeinrichtung über eine geschützte VPN-Verbindung mit der TI und ermöglicht so den sicheren Austausch sensibler Gesundheitsdaten. Gleichzeitig dient der Konnektor als technische Basis für TI-Anwendungen wie elektronische Patientenakten, eRezepte oder elektronische Arztbriefe.

Technisch betrachtet arbeitet der TI-Konnektor als spezialisierte Hardware mit mehreren Netzwerkschnittstellen, integrierten Zertifikaten und einem eigenen Kryptoprozessor. Er stellt sicher, dass Praxisverwaltungssysteme, Kartenterminals und weitere TI-Komponenten authentifiziert kommunizieren und alle übertragenen Informationen verschlüsselt sind.

Funktionen des TI-Konnektors: Wichtige Aufgaben für TI-Anwendungen

Der TI-Konnektor übernimmt im Praxisalltag zentrale Aufgaben für die sichere digitale Kommunikation. Er stellt die Verbindung zwischen Praxissoftware und Telematikinfrastruktur her, verarbeitet die Daten der elektronischen Gesundheitskarte und sorgt für eine durchgängig verschlüsselte Übertragung sensibler Informationen.

Alle TI-Anwendungen werden über den Konnektor authentifiziert und abgesichert. Er erkennt die angeschlossenen Smartcards, steuert die Kommunikation mit Krankenkassen und weiteren TI-Diensten und führt notwendige Prozesse automatisiert im Hintergrund aus.

Sicherheitsarchitektur und Verschlüsselungsverfahren

Die Sicherheitsarchitektur eines TI-Konnektors folgt den strengen Vorgaben des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und ist darauf ausgelegt, alle Kommunikationsprozesse in medizinischen Einrichtungen zuverlässig zu schützen. Mehrstufige Authentifizierungsmechanismen stellen sicher, dass ausschließlich autorisierte Personen und Systeme Zugriff auf sensible TI-Daten erhalten.

Alle Datenübertragungen erfolgen durchgehend verschlüsselt – sowohl innerhalb der Praxis als auch beim Austausch mit Krankenkassen, ePA-Diensten oder anderen Akteuren der Telematikinfrastruktur. Regelmäßige Sicherheits- und Firmware-Updates sorgen dafür, dass die Kryptoverfahren auf dem aktuellen Stand bleiben und neue Anforderungen, wie zuletzt die Migration von RSA auf ECC – zeitnah umgesetzt werden. Damit bildet der Konnektor eine robuste Sicherheitsbasis für alle Anwendungen der TI und schützt Patientendaten zuverlässig vor unbefugtem Zugriff.

Die Entwicklung der Konnektor-Varianten

Die Konnektorlandschaft hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Die ersten TI-Konnektoren waren sogenannte Einbox-Konnektoren, die als lokale Hardware direkt installiert wurden. Sie funktionieren ähnlich wie Router, benötigen regelmäßige Updates und müssen nach einigen Jahren komplett ausgetauscht werden – ein Prozess, der viele Leistungserbringer inzwischen vor wiederkehrende Kosten und technischen Aufwand stellt.

Als Alternative haben sich später Rechenzentrums-Konnektoren etabliert. In diesen „Konnektorfarmen“ betreiben spezialisierte Anbieter zentralisierte Konnektoren, die Praxen über ein Mietmodell nutzen können (TI as a Service). Installation, Betrieb und Wartung liegen vollständig beim Dienstleister, was den Aufwand in den Einrichtungen reduziert.

Mit dem TI-Gateway steht inzwischen eine vollständig softwarebasierte Konnektor-Generation zur Verfügung, die klassische Einbox-Modelle und Rechenzentrumsvarianten dauerhaft ersetzt. Die Lösung wird zentral im Rechenzentrum betrieben, skaliert auf mehrere tausend angeschlossene Einrichtungen und erfüllt alle aktuellen sowie zukünftigen Anforderungen der TI.

Für Leistungserbringer im Gesundheitswesen bedeutet das einen stabileren, wartungsarmen und zukunftssicheren TI-Zugang – ohne lokale Hardware, ohne Geräteaustausch und ohne wiederkehrende Zertifikatsabläufe.

Der Konnektortausch – Umstieg auf das TI-Gateway

Viele Konnektoren erreichen aktuell ihr technisches Lebensende – ein Thema, das Praxen, Apotheken und weitere Einrichtungen nicht weiter aufschieben sollten. Die Einbox-Konnektoren haben in der Regel eine Zertifikatslaufzeit von fünf Jahren. Nach Ablauf ist keine Verbindung zur Telematikinfrastruktur mehr möglich.

Seit 2022 laufen viele dieser Zertifikate schrittweise ab, sodass zahlreiche Einrichtungen vor einem Wechsel stehen. Zwar bietet die gematik für bestimmte Modelle mit ECC-Zertifizierung eine einmalige Verlängerung um bis zu drei Jahre an, doch Geräte mit veralteter RSA-Verschlüsselung oder bereits verlängerter Laufzeit sind nicht mehr verlängerbar.

Warum jetzt der Umstieg auf das TI-Gateway die beste Lösung ist

Statt erneut in Hardware zu investieren, empfiehlt sich der Schritt in die nächste TI-Generation: das TI-Gateway. Es ersetzt den physischen Konnektor vollständig durch eine moderne, softwarebasierte Lösung, die in zertifizierten Rechenzentren betrieben wird. Das bringt mehrere Vorteile:

  • Kein Hardwaretausch mehr – kein Gerät im Praxisraum, keine erneuten Ablauffristen.
  • Zukunftssicherheit – das Gateway ist der offiziell vorgesehene Nachfolger klassischer Konnektoren.
  • Höhere Stabilität & Performance – weniger Störungen, weniger Supportaufwand.
  • Einfachere Updates – neue TI-Vorgaben (z.B. ECC-Migration) werden umgesetzt, ohne dass Praxen selbst eingreifen müssen.
  • Hohe Skalierbarkeit das TI-Gateway ersetzt tausende Einbox-Konnektoren und reduziert Betriebskosten deutlich.

Häufige Fragen und Antworten

Was ist ein Konnektor?

Ein Konnektor ist ein zertifiziertes Sicherheitsgerät, das das interne Praxisnetz über eine verschlüsselte VPN-Verbindung mit der Telematikinfrastruktur verbindet. Er authentifiziert Smartcards wie den eHBA und die SMC-B und ermöglicht den Zugriff auf wichtige TI-Anwendungen.

Was macht ein Konnektor?

Der Konnektor (bzw. in Zukunft das TI-Gateway) übernimmt alle sicherheitskritischen Aufgaben für die TI-Kommunikation: Aufbau verschlüsselter Verbindungen, Verarbeitung von Signaturen, Kommunikation mit Kartenterminals und sichere Datenübertragung zwischen PVS und TI-Diensten – vollständig automatisiert im Hintergrund.

Wie unterscheidet sich das TI-Gateway von einem klassischen Einbox-Konnektor?

Das TI-Gateway läuft softwarebasiert im Rechenzentrum statt als Hardware in der Praxis. Es benötigt keinen Tausch, keine Zertifikatsverlängerung und keine Wartung vor Ort. Es ist stabiler, sofort ECC-fähig und entspricht bereits den Anforderungen der TI 2.0 – klassische Konnektoren sind ein auslaufendes Modell.

Häufige Fragen und Antworten

Wie funktioniert die Telematikinfrastruktur?
Die Telematikinfrastruktur (TI) verbindet alle Akteure des deutschen Gesundheitswesens über ein sicheres, geschlossenes Netzwerk. Der Datenaustausch erfolgt ausschließlich verschlüsselt – über den Konnektor / das TI-Gateway, den VPN-Zugangsdienst und zertifizierte Anwendungen wie KiM oder TI-Messenger. So können Praxen, Kliniken, Apotheken und andere Einrichtungen medizinische Informationen sicher austauschen.
Was braucht man für den Anschluss an die

Telematikinfrastruktur?
Für den Anschluss an die TI sind mehrere technische Komponenten erforderlich: ein Konnektor oder ein TI-Gateway zur sicheren Verbindung, Kartenterminals zum Einlesen der elektronischen Gesundheitskarte, ein Praxisausweis (SMC-B) und ein elektronischer Heilberufsausweis (eHBA) zur Authentifizierung. Hinzu kommen eine TI-kompatible Praxissoftware und ein KiM-Dienst für die verschlüsselte Kommunikation.
Was ist Telematik einfach erklärt?
Telematik bedeutet die Verbindung von Telekommunikation und Informatik. Im Gesundheitswesen ermöglicht sie den sicheren digitalen Austausch sensibler Gesundheitsdaten zwischen Ärzten, Apotheken, Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und weiteren Beteiligten. Die Telematikinfrastruktur ist also das digitale Rückgrat des Gesundheitswesens.

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